Wie schon erwähnt, verfielen wir in Kyoto erst mal dem Kaufrausch. Es war heiß und voller Menschen in der Stadt, aber etwas Abkühlung fand man immer in den sehr gut ausgestatteten Kaufhäusern… Direkt nach unserem Check in und einer schnellen Dusche gingen wir los um etwas zu essen. Wir waren ziemlich müde, hungrig und total reizüberflutet. Das heißt, es musste schnell etwas zu Essen her. So landeten wir dann bei Mos Burger, einer japanischen Fast Food Kette. Das Essen war in Ordnung, aber die Tische echt klein. Unser Baby, total aufgedreht, saß abwechseln auf unserm Schoß und grapschte nach allem, was in die Quere kam…also ein total entspanntes Abendessen (herunterschlingen)😉 Noch schnell etwas einkaufen im Untergeschoss eines nahegelegenen Kaufhauses, dort sind in der Regel die Supermärkte und Essensabteilungen. Doch in welchem der vielen nahen Kaufhäuser kaufen wir nun ein.. schwuppdiwupp…3 Stunden vergehen…
Glücklicherweise sind die Kaufhäuser hier mit super Baby Versorgungsbereichen ausgestattet…Stillen, Wickeln und Mahlzeiten einnehmen, kein Problem. Welch ein Luxus im Vergleich zu deutschen Kaufhäusern. Ich empfinde in Frankfurt ja schon den abschliessbaren Stillraum (1 Platz) und einen Wickeltisch im Galeria Kaufhof als Luxus, pfff…hier gibt es meist mehrere davon und oft noch Hochstühle, Mikrowelle und Gereinigtes heißes Wasser für Babynahrung zur Nutzung…ich bin begeistert…und da das Baby regelmäßig frisch gewickelt, gestillt oder umgezogen werden muss, steuern wir einfach, egal wo wir unterwegs sind, ein Kaufhaus an. So landen wir dann total begeistert in den Spielwaren und Kinderabteilungen und die ein oder andere Kleinigkeit findet ihren Weg in unsere Rucksäcke…so sind wir nun auch stolze Besitzer einer japanischen Babytrage, eines UV Schutzcovers und eines Regencovers…sehr sehr praktisch diese Cover…
Weiterhin vergeht auch so ein Tag sehr schnell, wenn man bei einem Ausflug 3 Stunden mit Stillen, Wickeln und Umziehen verbringt, da heißt es sich fokussieren auf das was Sightseeing Priorität hat…
Unser erster Anlauf zum Fushimi Inari Schrein zu fahren wurde vom Erdbeben (Respekt ! Unser Kaffee schwappte aus den Tassen und das Hotel wackelte total. Schock!) verhindert (die Bahn fuhr nicht, als sie wieder fuhr, war es uns zu heiß und zu spät). Als wir später mitbekamen, was nicht weit von uns in Osaka los war, wurde uns schon etwas mulmig und ich studierte Verhalten im Falle des Falles und checkte regelmäßig die Erdbebenwarnungs App…denn die Warnung vor den Erdbeben kam oft ca. eine Sekunde nach dem Beben…sehr hilfreich…
Überhaupt war Sightseeing bei der Hitze schwer zu machen (wo war eigentlich die Regenzeit?) Wir ließen uns treiben und entdeckten ein tolles Veganer Apokalypse, das extra einen sehr netten Bereich für Familien hatte. Das Essen war sehr lecker…und als ich beim Salatbuffet war, wurden Mann und Baby sofort von den anwesenden Müttern aufgesucht…kawaii usw. Unser Baby war mittlerweile total neugierig auf andere Kinder und zeigte sich von seiner Schokoladenseite. Selbst Brei essen war wieder ok und wurde von den anwesenden japanischen Müttern gefeiert und beklatscht. Ein lustiger Tag…
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur Aeon Mall hinter dem Bahnhof…wir spazierten umher und dachten es wäre nett, mehr zu laufen und weniger Bahn zu fahren…in der Nähe des Bahnhofs entdeckten wir dann eine Absammlung von Buden und Sitzgelegenheiten draußen, provisorisch überdacht. dort gab es super verschiedenes Streetfood und Getränke, ich vermute das abends auch Musik live auf einer kleinen Bühne ist. Wir legten eine Burger Pause ein…nachdem wir dann auch noch im JR Isetan Kaufhaus am Bahnhof hängen blieben, schafften wir die Aeon Mall gar nicht mehr. Aber schön ist es, sich je nach Lust, Laune und Wetter treiben zu lassen. Da wir schon einmal in Kyoto waren haben wir auch nicht den Druck alle Sehenswürdigkeiten anzuschauen, einiges hatten wir einfach schon gesehen…und in Kyoto gibt es viel zu sehen…wobei meine Tempel ja Restaurants und meine Schreine Supermärkte sind…
Den Nishiki Markt besuchten wir aufgeteilt auf zwei Tage und aßen uns durch das Angebot… ein Traum!
In einem Bentoladen und verschiedenen Kaufhäusern besorgten wir fürs Kind auch noch die volle Ausrüstung zum Bento Genuss. Ein liebevoll zubereitetes Bento (Essen zum Mitnehmen/ Pausenbrot auf japanisch) wird ihr mit Sicherheit später Freude bereiten. Ich freue mich jetzt schon darauf…Alles ist passend in Totoro Dekor…super.
Ansonsten entdecke ich wieder nette Dinge mit Alice im Wunderland Thema… zum Beispiel Holzbausteine und Figuren…kawaii!
Wir besichtigen auch ein paar Schreine in der Umgebung und genießen die angenehme Temperatur am Morgen…bevor wir uns wieder in klimatisierte Bereiche begeben…zum Beispiel in ein nettes Cafe über einem Bonbonladen.
Oder zum Mittagsbuffet in ein schickes italienisches Restaurant (wir waren so hungrig, das wir wieder mal kein Foto gemacht haben)
Wir haben dann am 6. Tag auch endlich den Fushimi Inari Schrein angeschaut und sind etwas herumspaziert. Leider war ich mittlerweile etwas erschöpft und wir konnten nur eine kleine Runde durch die vielen Toriìˋs gehen… eigentlich wollten wir den großen Weg gehen, waren aber zu spät dran, es fing dann (endlich) mal an strak zu regnen und wir hatten mal wieder Hunger… so suchten wir das vorher recherchierte vegane Restaurant und fanden es schließlich auch. Absolut leckere Pizza, Ramen und Reis mit gebratenem Tofu hatten wir (ja, wir hatten großen Hunger), während das Baby auf dem Tatamiboden umher rollte und das vorhandene Bücherregal ausräumte…ich räumte parallel natürlich immer wieder ein…ein ewiger Kreis…
Eines Abends gingen wir draußen spazieren. ich glaube, es war seit Wochen das erste Mal, dass ich in Dunkelheit draußen war und nicht mit dem Baby eingeschlafen bin 😉 Es war total schön, die Lichter von Gions Altstadt zu bewundern und mal wieder abends draußen zu sein. Das Baby schlief friedlich in der Trage und meckerte nur kurz beim ins Bett gehen…gut,das wir ihr den Schlafanzug schon vorher angezogen hatten..
An einem anderen Abend blieben wir in der Aeon Mall auf der anderen Seite des Bahnhofs hängen…Toys ˋr us…Donutcafe…Babyraum…Montbell Outdoorladen (wir sind jetzt stolze Besitzer von Outdoor Chopsticks) und plötzlich war es 18:30 Uhr…sie schlief in der Trage ein und wir aßen etwas im Foodcourt. Bis zum Hotel dauerte es auch noch etwas. Hat sie super mitgemacht und war auf dem Rückweg ganz zufrieden.
Plötzlich veränderte sich auch Baby´s Rhythmus etwas und sie konnte abends länger wach sein…juchu…wir gehen später Abendessen…(irgendwann, wenn für sie die Nachtschlafzeit kommt, möchte sie eigentlich ins Bett, da geht nix mehr mit Kinderwagen oder Trage….)
So gingen wir am Tag später Ramen essen…Mmhh….
Auch der Besuch eines sehr beliebten Okonomyaki Restaurants, Issen Yosyoku, fand nebenbei statt. Es war wenig los an diesem Nachmittag, da nutzten wir die Chance… es war echt lecker und anders als bisher probierte Okonomyaki, viel würziger und kleiner.
Nebenbei suchten wir immer nach Möglichkeiten unserem Baby etwas Raum zum Bewegen zu geben. Gar nicht so leicht…in einem Kaufhaus fanden wir eine Gepolsterte Spielecke für Babys, es saßen jedoch alle Mütter immer mit auf den Polstern, so war mit 3 Kindern alles voll.
In einem anderen Kaufhaus (ich glaube Daimaru) gab es aber eine große Ecke mit Teppich und Rutsche…dort hatte Baby viel Spaß beim Bewegen und beobachten der anderen Kinder…so kam dann auch der erste Blick auf japanische Anime im TV zustande…mitten auf Kinderhöhe war natürlich ein riesiger Fernseher…glücklicherweise waren die anderen Kinder aber doch spannender…
Schon witzig, mit Baby, ein Land ganz anders zu entdecken! Statt Bar, Highball und Sightseeing Mega Touren entdecken wir Alltag und erfreuten uns an Kleinigkeiten.
Am letzten Tag packten wir unsere Koffer, das war diesmal schon eine Herausforderung…
Und ab geht es nach Tokyo…